Die Freude ist ein schöner Götterfunken. Wir kennen Friedrich Schillers Worte aus der „Ode an die Freude“. Sie sind an alle Menschen auf dem Erdenrund gerichtet. Freude vermag uns wie von Zauberhand zu verbinden.
In der ZeitOase erleben wir immer wieder aufs Neue eben jene Zauberkräfte, die Beziehungen wachsen lassen. Ich wiederhole mich gern, wenn ich vom Netzwerk aus Menschen berichte, welches uns trägt und froh macht.
Frieden, das ist auch solch ein schöner Götterfunken. Wir dürfen ihn täglich entfachen im Umgang mit den Menschen um uns herum.
Am Montag, den 14. März 2022 haben einige Zeit- und Dank-Stifterinnen eine Kerze entzündet, auf welche der Friedenswunsch in verschiedenen Sprachen zu lesen ist. Bei unseren Treffen sind wir es längst gewohnt, dass die deutsche Sprache nicht unser aller Muttersprache ist.
Aber um sich einem anderen Menschen zuzuwenden, um ihm Achtung und Wohlwollen entgegenzubringen, findet man immer ein Wort, welches der andere versteht.
Wir erbitten Frieden inmitten der aktuellen Nachrichten von den Kriegsschauplätzen. Mögen die Sprachen einen unterschiedlichen Klang haben, dieser Traum vom Frieden für alle Menschen macht einen schönen Ton daraus, eint uns, macht uns stark und zuversichtlich. In diesem Sinne werden wir in den nächsten Wochen immer wieder diese Kerzen leuchten lassen, wenn wir zusammen sind. M.Diehl
Hier können Sie einen kleinen Einblick in die Arbeit unserer ZeitOase® Magdeburg gewinnen.
Friedensfunken
Im Land des Lächelns
Vom 17. Januar bis zum 4. Februar begleiteten wir in der ZeitOase Zheng Shuyun und Du Mingyu während ihres Sozialpraktikums. Wir erlebten zwei sehr einfühlsame und engagierte chinesische Schüler:innen der 10. Klasse des Domgymnasiums.
Seit knapp einem Jahr sind die beiden in Deutschland. Hier nennen sie sich Cloud und Kevin, damit wir sie leichter ansprechen können. Unsere Sprache beherrschen sie inzwischen gut. Zu ihrem Alltag gehört es, fleißig weiter zu lernen.
Wie mag es ihnen in manchen Momenten ergehen, wenn sie Heimweh verspüren nach ihren Eltern und Großeltern, die sie für viele Monate nicht sehen können?
Wie gelingt es ihnen, den Anforderungen der Abiturstufe hier in Deutschland gerecht zu werden?
Wie erleben sie die völlig andere Kultur in unserem Land?
In den gemeinsamen 3 Wochen konnten wir uns mit ihnen über diese Fragen austauschen.
Faszinierend für uns war es, wieder einmal hautnah zu erfahren, wie ein freundlicher Blick, ein Lächeln sofort eine Brücke zum anderen Menschen baut.
Für alle Zeit- und Dank-Stifter:innen war es eine Freude, die beiden jungen Praktikant:innen im Umgang mit älteren und kranken Menschen zu erleben.
Kurz vor dem Ende des Praktikums am 2. Februar feierten wir mit ihnen das chinesische Neujahrsfest in der ZeitOase. Rote Lampions, weißer Tee, Reiskuchen, das sind äußere Zeichen an diesem Fest.
Die Glückwünsche für die kommende Zeit, die wir uns gegenseitig schenkten, kamen von innen, aus jedem Herzen.
Und wenn Zheng Shuyun ein Lied in ihrer Sprache für uns singt, dann kann es passieren, dass Tränen der Rührung in unseren Augen stehen.
Danke für diese besonderen Tage. M. Diehl
Auf ein Neues
In unserem Miteinander ist es ein guter Brauch, sich am Beginn eines neuen Jahres Gutes zu wünschen.
„Gesund werden-gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“ lautete das Motto der diesjährigen Sternsingeraktion. Mädchen und Jungen sammelten für die Gesundheitsversorgung von Kindern in Afrika.
Dieses Thema berührt uns alle, besonders in dieser Zeit der Coronapandemie. Wir wollen gern helfen und diese Aktion unterstützen. Mit dem gespendeten Geld kann konkrete Hilfe geleistet werden.
Am Mittwoch, den 5. Januar 2022 eröffneten die Sternsingerinnen und Sternsinger der Pfarrei Sankt Sebastian unser Stiftungsjahr. Bei strahlendem Wintersonnenschein versammelten wir uns im Garten in der Harsdorfer Straße. Traditionsgemäß hatten die Kinder aber nicht nur eine Sammelbüchse mitgebracht, sondern sie erbaten mit Liedern und Gebeten den Segen für unsere Häuser, Wohnungen und verschiede Einrichtungen.
Das ist eine fantastische Sache. Kinder sammeln für Kinder. Kinder schenken darüber hinaus ihre Ferienzeit den Menschen in unseren Städten und wünschen ihnen Gutes für das neue Jahr.
Diesen Segen kann man sehen als einen kleinen Zettel, der über dem Hauseingang aufgehängt wird.
Spüren werden wir ihn, wenn wir ebenfalls anderen Menschen Zeit schenken, wenn wir in Achtung und Toleranz mit unseren Mitmenschen leben.
Liebe Kinder und liebe Begleiter:innen, für Euren Besuch mit der Verkündigung dieser frohen Botschaft danken wir sehr herzlich. M.Diehl
So viel Heimlichkeit
Darüber gibt es wohl keinen Zweifel: Um andere Menschen zu überraschen und zu erfreuen. Adventskalender sind bei den Kindern genauso beliebt wie bei den älteren Menschen.
Die Pfarrgemeinderätinnen Gaby Arens und Ulrike Hachenberg ergriffen und begleiteten zum wiederholten Mal die Initiative des sogenannten verkehrten Adventskalenders in der Gemeinde Sankt Sebastian. Mit einigen fleißigen ehrenamtlichen Helferinnen nahmen sie körbeweise die Geschenke für die einzelnen Tage des Kalenders an. 24 Gruppen, Vereine und Geschäfte wurden auf diese besondere Weise bedacht. Die Frauen übernahmen dabei die zeitaufwendige Arbeit des Koordinierens, Sortierens und Verteilens. Als Leiterin der ZeitOase Magdeburg durfte ich stellvertretend für unsere Gruppe das 9. Türchen „öffnen“. Ich war überwältigt von dieser Idee und von dem herzlichen Engagement aller Schenkenden.
Sie können sich vielleicht das Staunen und die Freude der Zeit - und Dank - Stifter:innen vorstellen, als sie sich mitten im Advent, nämlich am 15.12. zur Nachmittagszeit nicht nur um eine Kaffeetafel, sondern gleichzeitig um einen richtigen Gabentisch versammeln konnten. Kaffee, Lebkuchen und Eierlikör genießen wir in den kommenden Wochen. Und zu einem schön gedeckten Tisch gehören stets auch Servietten. Davon haben wir jetzt einen großen Vorrat. Die Teelichter leuchten in den kleinen Gläsern und verbreiten eine warme Atmosphäre.
Diese Überraschung war gelungen! Es ist für uns auch das Zeichen des Dazugehörens zu einer großen Gemeinschaft.
Je länger ich in den vergangenen Tagen über den Begriff „verkehrter Adventskalender“ nachdachte, umso mehr regte sich in mir innerer Protest: Dieses Aneinander-denken, das Teilen und das Beschenkt-werden, es ist alles nicht verkehrt, sondern richtig gut.
Im Namen derer, die oft und gern in der Zeit-Oase zu Gast sind, bedanke ich mich sehr herzlich bei allen Menschen aus unserer Pfarrei, die zu unserer Freude beigetragen haben. Ihre M. Diehl
Es ist für uns eine Zeit angekommen
Diese Liedzeile fällt mir ein, wenn in der ZeitOase in der Woche vor dem ersten Advent ein Hauch von weihnachtlichem Glanz und Duft durch den Raum schwebt. Verschiede grüne Zweige aus den Gärten von Zeit-Stifterinnen liegen dann bereit, um in kleine Töpfe gesteckt und dann mit etwas Beiwerk verziert zu werden.
Seit vielen Jahren begleitet uns Mechthild Scholz quasi als Floristik-Künstlerin mit ihren Ideen und mit ihrem handwerklichen Geschick beim Gestalten von den hübschen Gebinden für die Oster– oder für die Adventszeit.
Meistens hat sie eine kleine Kostbarkeit für jedes Gesteck mit großem Zeitaufwand und mit viel Liebe schon zu Hause hergestellt. Wir Zeit-und Dank-Stifter:innen brauchen dann am Schluss unserer Arbeit nur noch in ein Schälchen zu greifen, um Schokoladenteile, eine besondere Blüte, ein Ei oder – wie jetzt vor Weihnachten - einen Engel auszusuchen zur Vervollkommnung unserer Kunstwerke.
Am Mittwoch, den 24. November konnte Mechthild leider nicht an unserem Stiftungsbastelnachmittag teilnehmen. Ein Musterstück stellte sie uns aber gern als konkrete Anregung zur Verfügung.
Ihre Engel aus der heimischen Wohnzimmerwerkstatt sind wie alljährlich ein Blickfang und noch viel mehr: Sie künden von einer großen Hoffnung. Sie sind Symbol dafür, dass wir nicht allein sind auf dem Weg durch diese Zeit.
Es ist für uns die Zeit gekommen, für alle Engelsdienste in diesem Jahr 2021 zu danken. Besinnen wir uns darauf, was uns Gutes geschehen ist, was uns froh gemacht und was uns miteinander verbindet trotz oder gerade wegen der schwierigen Zeit mit ihren Einschränkungen und Unsicherheiten.
Frohe und besinnliche Tage der Advents- und Weihnachtszeit wünsche ich uns allen und eine ungebrochene Lebensfreude. M. Diehl
Magdeburger Wiesn
O`zapft is …
auf unserer Wiesn in der Harsdorfer Straße.
Die Bilder vom jährlichen Oktoberfest in München kennen wir aus den Medienberichten. Vielleicht durften einige von uns es schon einmal persönlich miterleben.
In dieser Zeit der noch nicht überstandenen Pandemie muss das Riesenfest dort in diesem Jahr ausfallen. Der Weg wäre für uns ohnehin viel zu weit. Zeit-Stifter Reinhard Adamski, der viele Jahre seines Lebens in Bayern lebte, hatte eine bessere Idee: „Ich hole euch das Fest in die ZeitOase.“
Herbstwiese und Sonnenschein gibt es doch vor unserer Haustür. Weißwurst nach bayrischer Art bestellte er in einer Magdeburger Fleischerei. Aus einer Bäckerei in der Nähe wurden extra große Brezeln zum Fest geliefert.
Nur das Bier brachte er eigens aus dem Süden mit ins Sachsen-Anhaltinische Land.
Und so ging es: Pünktlich am Mittwochnachmittag, dem 22. September 2021 um 15 Uhr strahlte uns ein weißblauer Himmel in den Stiftungsgarten, der die entsprechende Kulisse für ein kleines, aber dennoch zünftiges Oktoberfest bot.
Man lese und staune: 5 Liter Bier flossen aus dem kleinen Zapfhahn. Die Maß war allerdings für die Senior:innen kleiner bemessen als es sonst üblich ist. Freude hatten jedenfalls alle Gäste an diesem Nachmittag. Für unsere muslimischen ehrenamtlichen Helfer:innen gab es natürlich eine alkohol – und schweinefleischfreie Alternative. Dem fröhlichen Miteinander hat das keineswegs geschadet.
Danke für die Initiative und Kreativität lieber Reinhard Adamski!
M.Diehl