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Seit dem 1. November 2018 setzen wir mit in der ZeitOase Magdeburg ein neues Projekt um. Menschen mit Fluchterfahrung werden in die Arbeit mit Senior:innen eingebunden. Unser wichtigster Kooperationspartner ist das Caritas-Pflegeheim Bischof-Weskamm-Haus. Gefördert ist das Projekt durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat über das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.
Mit dem Projekt InKLUGeneration wollen wir den Grundansatz von Inklusion verbinden mit dem intergenerativen Gedanken. Wir probieren etwas für uns Neues systematisch aus: direkte Beziehungen zu stiften zwischen zwei „Dank-Stifter“-Gruppen. Wenn sich ältere und geflüchtete Menschen mit und füreinander engagieren, können beide Seiten die Erfahrung von Selbstwirksamkeit machen.
Die Projektidee besteht darin, Begegnungsmöglichkeiten für Senior:innen und Geflüchtete zu schaffen, bei denen beide sich als Bereicherung erleben können und als aktive, wertvolle und vollwertige Teile unserer Gesellschaft. Aus den Begegnungen wachsen sich später eigenständig tragende persönliche Beziehungen und soziale Netzwerke, die das Ansehen beider Bevölkerungsgruppen in der Öffentlichkeit heben und andere inspirieren, ebensolche Beziehungen zu stiften.
Zunächst werden geflüchtete Menschen angesprochen, die Durchführung der Stiftungsnachmittage der ZeitOase Magdeburg zu unterstützen - ob durch Rollstuhlschieben beim Hol- und Bringedienst oder aktives Mittun beim Programm. In einem zweiten Schritt werden Senior:innen und Geflüchtete dabei unterstützt, sich außerhalb der Nachmittage zu treffen/zu besuchen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Stiftung persönlicher Beziehungen, bei denen sich die Interessen der Senior:innen und der Geflüchteten treffen - Deutsch lernen/ jemanden haben, der zuhört; Rat geben/holen können, sich gegenseitig Vorlesen, gemeinsam Veranstaltungen besuchen oder spazieren gehen. Die professionelle Ehrenamtsbegleitung durch die Koordinatorin und die Evaluation durch die Projektleitung ermöglichen in einem dritten Schritt die systemtische Auswertung und Weitergabe der Erfahrungen und deren Vervielfältigung im Kooperationsnetzwerk sowie positive Wahrnehmung durch die (Fach)Öffentlichkeit.
Magdeburg. Am 18. Oktober fand unter der Überschrift „Ein Stückchen Heimat“ im Roncallihaus Magdeburg die Abschlusstagung des Projektes InKLUGeneration—Zeit-Stiften ohne (Alters)Grenzen mit 40 Teilnehmenden statt. Sie widmete sich verschiedenen Aspekten und Zugängen rund um den Begriff HEIMAT.
Projektleiterin Dr. Lorek verwies in ihrem Impulsvortrag u.a. auf die vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat im Jahr 2020 herausgegebene Studie. Diese bezeichnet Heimatverbundenheit als „Brennpunktthema des gesellschaftlichen Zusammenhalts“ und stellt die Frage, inwieweit Heimatverbundenheit ein neuer Sozialindikator für gelungene Integration ist. Im Projekt InKLUGeneration begegnen sich Menschen mit aktueller und weiter zurückliegender Erfahrung beim Verlassen einer einst als Heimat empfundenen Kultur und Gegend. Sie verbindet auch die biografische Aufgabe, anderswo heimisch zu werden und neue Beziehungsnetzwerke zu knüpfen. ZeitOasen ermöglichen den transgenerationellen Austausch und Beziehungserfahrungen, die tragen. Davon erzählten auch die Teilnehmer:innen der Podiumsdiskussion. Homayooun Adil, Kawther Sulaiman, Hermine Diehl und Bernhard Beier gaben als Zeit-Stifter:innen verschiedener Generationen und kultureller Kontexte Einblick in das, was ihnen Heimat bedeutet und wie sie dafür in den ZeitOasen wichtige Voraussetzungen finden: nämlich Menschen, die ihnen das Gefühl geben, willkommen, gebraucht und persönlich gemeint zu sein.
Das breit angelegte Workshopangebot der Tagung bot dann Gelegenheit, gemeinsam mit Expert:innen die persönlichen Perspektiven, Erfahrungen oder Fragen in Bezug auf Heimat vertieft zu betrachten. Die Workshops reichten von körperorientierten Verfahren wie Alexandertechnik und Achtsamkeitstraining, über die künstlerische Auseinandersetzung, spirituelle Reflexion, den praktischen Austausch von Rezepten, die Möglichkeit zu einem Gesprächsspaziergang zu zweit bis hin zur Begleitung von Menschen mit Demenz.
Bereits am Vortag der offiziellen Abschlusstagung hatten sich Zeit-Stifter:innen der ZeitOasen Magdeburg, Cuxhaven Torgau zu einem Internen Forum im Roncallihaus versammelt. Unter theaterpädagogischer Begleitung, mit Alexandertechnik begleitet, bei Führungen durch das Hundertwasserhaus und den Dom und singend erschlossen sie sich die Sichtweisen des Projektes für die gesamte Organisation.
Magdeburg. Die Abschlusstagung des Projektes InKLUGeneration—Zeit-Stiften ohne (Alters)Grenzen am 18. Oktober widmet sich verschiedenen Aspekten und Zugängen des Begriffs HEIMAT. Ein nicht immer einfach und „korrekt“ zu verwendender Begriff, der für jede:n anderes bedeuten kann. Heimat ist ein Wort, das an Übergangspunkten des Lebens — sei es einem freiwilligen Umzug, nach Flucht oder Vertreibung oder etwa beim Einzug in ein Pflegeheim - neu definiert werden muss. Eine vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat im Jahr 2020 herausgegebene Studie bezeichnet Heimatverbundenheit als „Brennpunktthema des gesellschaftlichen Zusammenhalts“ und stellt die Frage, inwieweit Heimatverbundenheit ein neuer Sozialindikator für gelungene Integration ist.
Das breit angelegte Workshopangebot der Tagung bietet Gelegenheit, gemeinsam mit Expert:innen die persönlichen Perspektiven, Erfahrungen oder Fragen vertieft zu betrachten.
Die Tagung findet im Roncallihaus Magdeburg statt und richtet sich an die Zeit-Sitfter:innen der DIEHL-ZESEWITZ-STIFTUNG sowie an Vertreter:innen der Kooperationspartner:innen im Projekt InKLUGeneration und alle, die neugierig sind auf die vielfältigen Aspekte und Gestaltungsmöglichkeiten von Heimatgefühl. Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Von Mitte Dezember 2020 bis Mitte März 2021 waren Treffen im privaten Umfeld in Magdeburg für einen Haushalt nur mit einer weiteren Person erlaubt
Für die Gruppe, die sonst in die ZeitOase kommt, bedeutete dies konkret: zwei Personen durften zusammen sein.
Einige Duos fanden sich in diesen Wochen und nutzten jeweils eine gute Stunde zum Gedankenaustausch.
Alle Dank-und Zeit-Stifter:innen bestätigten mir, wie wertvoll die Gespräche unter vier Augen sind. Diesen Schatz sollten wir uns auch nach dem Ende der Pandemie nicht mehr nehmen lassen. M.Diehl