In Lohn und Brot
Zwei Jahre sind es her, dass es Muhamad (23), Yaser (23) und Abdulrahman (20) aus Damaskus und Aleppo nach Magdeburg verschlagen hat. Zunächst wohnten alle in einer Gemeinschaftsunterkunft bis über ihren Asylantrag entschieden wurde. Seit Mitte 2016 ist ihr Flüchtlingsstatus anerkannt und sie dürfen hier lernen, studieren, eine Ausbildung beginnen oder arbeiten. Voraussetzung sind allerdings gute Sprachkenntnisse. Die haben sie in den letzten zwölf Monaten in Sprach- und Integrationskursen, aber auch durch intensive Selbstschulung per Internet, erworben.
Am 1. August bzw. Mitte Oktober fing für alle ein neuer Lebensabschnitt an:
Muhamad und Yaser starteten eine Berufsausbildung, Abdulrahman studiert an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Yaser arbeitete bereits in Syrien als Tischler, angelernt, ohne Ausbildung. Bei einem Magdeburger Schreiner-Fachbetrieb lernt er sein Handwerk jetzt von der Pike auf.
Muhamads Herz schlägt für Radlager: Sein Vater hatte ein kleines Bauunternehmen und die beiden Söhne waren von klein auf mit im Betrieb. Zur Erreichung des Ziels, selbst beruflich Radlager zu fahren, erlernt Muhamad seit Anfang August den Ausbildungsberuf des Berufskraftfahrers. Den deutschen Führerschein für Pkw hat er bereits erworben.
Die praktische Arbeit macht den beiden Azubis sehr viel Spaß. Respekt haben sie vor den Herausforderungen der Berufsschule. Aber auch das werden sie schaffen.
Einen anderen Weg geht Abdulrahman. Er studiert seit Oktober Medizintechnik. Zur Aufstockung seines kleinen Studentenbudgets jobbt er stundenweise als Postbote. Hier hat er schon im Sommer ausreichend Erfahrung sammeln können.