Wenn wir einen Tag morgens beginnen, ahnen wir meistens nicht, was wir am Abend in unser Lebenstagebuch schreiben werden.
Am 2. Juni 2021 können wir im Tagebuch der ZeitOase Magdeburg folgendes lesen: Auf sonnigem Weg zogen nach fast sieben monatiger Pause wieder Dank-und Zeit-Stifter:innen über die Harsdorfer Straße zur Orangerie. Wie sehr haben wir alle uns das Beisammensein in dieser Gruppe erhofft und gewünscht. Maria Hein hatte extra ihre Mundharmonika mitgenommen, um mit ein paar Melodien ihre Freude zum Ausdruck zu bringen.
Am 5. Juni 2021 ist vermerkt: Ein Geburtstagsständchen zur Gitarre erhielt Ernesta Kühne von ihrer Patin Petra Metzner. Beschenkt wurden darüber hinaus aber auch alle Nachbarinnen und Nachbarn von Frau Kühne und das diensthabende Pflegepersonal. Im Innenhof des Bischof-Weskamm-Hauses 1 gab es zur Feier des Tages ein kleines Konzert, dargeboten von Petra Metzner am Akkordeon und Hartmut Hasselberg an der Violine.
Es fällt mir schwer, die Gefühle in diesen besonderen Momenten in Worte zu fassen. In den Gesichtern aller Frauen und Männer an beiden Nachmittagen konnte ich buchstäblich lesen und erahnen, wie Himmel und Erde sich in unserem Leben berühren. M. Diehl
Hier können Sie einen kleinen Einblick in die Arbeit unserer ZeitOasen gewinnen.
Da berührten sich Himmel und Erde
- Kategorie: Aktuelles Magdeburg
Gesichter Geschichten
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Geburtstage, Frühlingsbeginn, Vorbereitung auf Ostern, Abschied von Magdeburg und bei allen Aktivitäten immer noch strenge Auflagen des Lockdowns:
10. März: Runder Geburtstag in kleiner Runde. Zeit-Stifter Bernhard Beier ist heute 80 Jahre alt. Unser Ständchen kommt auf verschiedenen Wegen zu ihm. „Bitte bleib noch lange fröhlich und gesund!“ Auch wenn wir nicht zusammen sein können an diesem Tag, so schallt der Chorgesang von uns allen direkt in sein Herz: „Wie schön, dass du geboren bist, wir hätten dich sonst sehr vermisst …“
15. März: Leonore Grahli wird Magdeburg in ein paar Tagen verlassen und in ein Haus der Don Bosco Schwestern nach Rottenbuch ziehen. Koordinatorin Margitta Diehl dankt ihr für die Liebe und für jede Stunde, die sie im Rahmen der Stiftungsarbeit 9 Jahre lang den Menschen geschenkt hat. „Zeit-Stifterin kann ich überall sein. Den Dienst werde ich dort nach meinen Kräften weiterhin tun“, versprach sie beim Abschied und empfing gerne unsere Ehren-Zeitstifterinnen-Urkunde.
24. März: Große Freude erlebt Maria Beuchel, als sie ihre kleine Geburtstagskaffeetafel in der ZeitOase erblickt. Nach einem Jahr endlich mal wieder hier sein! Die übliche Gästeschar darf nicht kommen, aber Glückwünsche und Gedanken finden trotzdem den Weg zu ihr.
26. März: Mechthild Scholz gestaltet wieder Ostergrüße für die Heimbewohner:innen. 30 Gestecke können verteilt werden. Welch ein schöner Blickfang für jedes Zimmer. „Danke für dieses liebevolle Geschenk“, sagt im Namen aller Dank-Stifter Burkhard Koch.
27. März: Im Osterbrief des Vorstandes der Diehl-Zesewitz-Stiftung ist eine Anleitung zum Basteln eines Schmetterlinges enthalten. Er symbolisiert das neue Leben nach der Zeit im Kokon. Bezogen auf die Pandemiezeit ermutigt er uns, nicht aufzugeben und positiv zu denken und auch am anderen Menschen die guten Seiten zu sehen, die vielleicht nicht auf den ersten Anschein zu entdecken sind.
Jamile Sayahi (aus dem Iran) vermisst wie die anderen Zeit-Stifter:innen das Zusammensein in der Gruppe, das Helfen bei den Stiftungstreffen. Sie sagt: „Ich habe ein gutes Wort gelernt in den letzten Monaten: Ich gebe nicht auf.“ Sie faltet Schmetterlinge für die alten Menschen, die es mit den eigenen Händen nicht mehr können. Dadurch ermuntert sie sich und die Menschen, mit denen sie sich verbunden fühlt. Wir können durch solche Zeichen und Gesten füreinander da sein und Nähe signalisieren.
Magie des Dialogs
- Kategorie: Aktuelles Magdeburg
Von Mitte Dezember 2020 bis Mitte März 2021 waren Treffen im privaten Umfeld in Magdeburg für einen Haushalt nur mit einer weiteren Person erlaubt
Für die Gruppe, die sonst in die ZeitOase kommt, bedeutete dies konkret: zwei Personen durften zusammen sein.
Einige Duos fanden sich in diesen Wochen und nutzten jeweils eine gute Stunde zum Gedankenaustausch.
Alle Dank-und Zeit-Stifter:innen bestätigten mir, wie wertvoll die Gespräche unter vier Augen sind. Diesen Schatz sollten wir uns auch nach dem Ende der Pandemie nicht mehr nehmen lassen. M.Diehl
Negativer Test mit positiver Energie
- Kategorie: Aktuelles Magdeburg
Samstag 6. März 2021, 9:20 Uhr:
Als ich im Innenhof des Bischof-Weskamm-Hauses 1 ankomme, stehen schon Angehörige von Heimbewohner:innen davor. Sie warten darauf, dass ein Fenster von innen für sie geöffnet wird, damit sie sich dem Corona Schnelltest unterziehen und bei der Negativ-Bestätigung als Besucher:innen ins Haus gehen dürfen.
Nach meinem eigenen Test mit dem Ergebnis „negativ“ schlüpfe ich in die vorgeschriebene Schutzkleidung, stelle Röhrchen und Wattestäbchen griffbereit und öffne das besagte Fenster. „Guten Morgen. Bitte sagen Sie mir Ihren Namen und auch den Vornamen.“ Nach dem Eintrag in die entsprechende Liste nehme ich eins der langen Wattestäbchen und wechsele ein paar Worte mit dem Menschen, der mir ein wenig ängstlich oder unsicher gegenübersteht. Das Abstreichen im tiefen Innenraum der Nase dauert nur ein paar Sekunden. Aber jede und jeder ist froh, wenn diese vorbei sind. Eine Viertelstunde vergeht, ehe das Ergebnis feststeht. Und diese Worte hören alle so gern: „Sie sind negativ. Eine schöne Besuchszeit wünsche ich Ihnen.“
Für viele Familien war die Adventszeit 2020 eine harte Durststrecke. Im Pflegeheim herrschte coronabedingt ein Besuchsverbot.
Die Tür zu ihren lieben Verwandten und Bekannten ist seit Ende Dezember wieder offen.
Ein Schnelltest für jede Besucherin und für jeden Besucher empfanden sicher alle als ein Weihnachtsgeschenk. Und immer wieder bedankten sich Angehörige in den vergangenen zehn Wochen, dass ihnen dieses Geschenk weiterhin an fünf Tagen in der Woche gemacht wird.
Gerne ließ ich mich als gelernte Krankenschwester im Durchführen der Tests unterweisen. So konnte ich das Pflegepersonal des Bischof-Weskamm-Hauses mit einigen Diensten unterstützen.
Jemandem zu sagen, dass der Test negativ ist, löst in dem Augenblick viel positive Energie aus. Auf jeden Fall war die pure Erleichterung jeweils unüberhörbar und die Wiedersehensfreude in den Zimmern konnte ich mir stets gut vorstellen. Mir bleibt der Dank für das Erlebnis, neue Menschen kennenzulernen und an ihren Freuden und Sorgen teilzuhaben. M. Diehl
Impftermine
- Kategorie: Aktuelles Torgau
Wir waren mal wieder unterwegs – dank vieler freundlicher Helfer und präziser Organisation letztlich sogar in großer Gruppe.
Wohin?
Na zum Impfen. Wie wunderbar reibungslos diese Aktion durch das mobile Team des DRK ablief haben wir schon berichtet.
Das Impfzentrum für uns Torgauer befindet sich in Belgern, dorthin wurden die Hochbetagten unserer Stiftungsgruppe eingeladen. Dank lieber Autofahrer, die sich samt ihrer Fahrzeuge zur Verfügung stellten, konnten wir den Corona-Bestimmungen gemäß an beiden Impfterminen kleinste Fahrgemeinschaften bilden.
In Kolonne machten wir uns auf den Weg – ein schönes Bild.
Hörbare Freude vor Ort, uns seit langem mal wieder leibhaftig begegnen zu können, trotz gebührendem Abstand mit fröhlichem Geschnatter. Überraschend gab es noch für jeden ein kleines Päckchen mit frischen selbstgebackenen Kuchen.
Sich dank der Impfung gegen das Virus geschützter zu wissen hinterlässt uns allen das Gefühl der Erleichterung. Es verbindet sich zugleich mit der Vorfreude, dass wir uns bald wieder regelmäßig in der ZeitOase begegnen können. Irgendwie sind wir alle ein bisschen ausgehungert danach.
Sonnige Sonntagstour
- Kategorie: Aktuelles Cuxhaven
Im Rahmen einer Aktion des Restaurants „Leuchtfeuer“ wurde uns „Grünkohl to go“ für einige Dank-Stifter:innen gespendet. Die Vorfreude machte sich da bereits bei der telefonischen Ankündigung der Essenlieferaktion breit!
Gemeinsam mit einer Zeit-Stifterin machte ich mich dann am sonnigen Sonntag des 21. Februar auf die Liefertour einmal quer durch Cuxhaven.
Wir hatten es so organisiert, dass dort, wo es die Bedingungen erlaubten, die kulinarische Sonntagsüberraschung zu zweit verputzt werden konnte und es dadurch ein Essen in (kleiner) Gesellschaft wurde. Zum Grünkohl gehört hier bei uns ein kleiner Verdauungsschnaps - den legten wir noch obendrauf. So war das Grünkohlessen perfekt. Vielleicht lockte dann auch die Sonne zu einem kleinen Verdauungsspaziergang. Und für den Nachmittag spendierten wir noch selbstgebackene Muffins.
Es war schön, unsere Senior:innen wiederzusehen, denn der persönliche Kontakt ist ja momentan recht eingeschränkt. Außer telefonieren und schreiben geht nicht so viel.
Eine unserer alten Damen hatte für jede Zeit-Stifterin fröhlich bunte Topflappen gehäkelt, die sie uns eigentlich schon Weihnachten überreichen wollte. So wurden wir nicht nur durch die freudigen Gesichter, sondern auch durch diese netten Gaben beschenkt. Danke dafür! Der sonnige Tag schien für uns nun noch strahlender zu werden.
Demnächst wollen wir andere Dank-Stiftern mit einem kleinen Frühlingsgruß bedenken. Ein wenig Freude schenken in dieser so schweren Zeit.
Ich war durch diese Aktion so motiviert, dass ich mich danach auf mein Fahrrad setzte und stellvertretend für alle Cuxhaven-verliebten Dank-und Zeit-Stifter:innen aus den anderen ZeitOasen, die uns im September 2019 besuchten, eine Strandtour machte und dabei in freudiger Erinnerung an sie dachte.
Dieser Sonntag machte für mich trotz Corona seinem Namen alle Ehre!
Herzliche Grüße von der Küste an alle Stiftungsverbundenen
Cornelia Walther