In fast sechs Jahren ZeitOase Salzatal sind viele, viele Bilder von unseren Dankstifter:innenn entstan-den: Fotos bei Aktivitäten, beim gemeinsamen Tun und Feiern. Es gibt aber auch viele Bilder, die nachdenklich stimmen. Manche Dankstifter:innen fehlen in unserem jetzigen Kreis oder ihre Blicke und Gesten sind so voller Dankbarkeit und Freude, dass sie für uns Zeitstifter:innen Grund genug waren, die „Bilder der Dankbarkeit“ in den Mittelpunkt unseres diesjährigen Erntedankfestes zu stellen. Und die Freude war groß! Alle staunten, tauschten Erinnerungen an Stiftungsnachmittage aus und waren stolz auf ihre ZeitOase und die schöne Gemeinschaft.
Bilder der Dankbarkeit zum Erntedankfest
Herbst und Erntedank im bunten ZeitOasen-Leben
Zu Anfang kamen fast ausschließlich Dank-Stifterinnen in unsere ZeitOase. So nach und nach kamen dann auch die Herren. Inzwischen nehmen nun schon 10 Männer an unseren Begegnungen teil. So wird die große Familie immer vielfältiger. Alle klönen, spielen und genießen das „Miteinander“. Da werden auch mal kleine Haushaltstipps ausgetauscht, um die „Männerwirtschaft“ ein wenig zu erleichtern. Manchmal bringt auch jemand „Behördenkram“ mit, weil er oder sie nicht damit klar kommen. Entweder man kann das Problem dann in der ZeitOase regeln oder zumindest an entsprechende beratende Stellen vermitteln. Bücher und Zeitschriften werden ausgetauscht und Fahrgemeinschaften und Telefonketten gebildet. Wenn z.B. Anne nicht kommt, hat sie Fritz informiert – damit man sich in der ZeitOase nicht sorgt. Und damit wir wissen, ob wir mit der ZeitOasen-Familievirgendwie helfen können - insbesondere wenn keine Hilfe aus der eigenen Verwandtschaft vor Ort ist. Alle genießen es, wenn es montags an den Mittagstisch oder donnerstags an die Kaffeetafel geht. Da wird geschnuppert und geraten, was es wohl geben wird. „Hier schmeckt es mir genauso gut wie früher bei meiner Frau“ so lobte ein Dank-Stifter die Köchinnen und Bäckerinnen. "Sowieso, an so einem großen Tisch ist es einfach schöner als allein.“ Es geht ganz bestimmt nicht nur ums Essen bei uns, aber gemeinsames Essen verbindet einfach.
- Im September gab es zur Freude aller „Herbstküche“ unter anderem:
„Bohnen, Birnen und Speck“ – natürlich nach dem Rezept aus unserem Koch- und Geschichtenbuch und von Zeit-Stifterin Marion selbstgepflückten Birnen aus Nachbars Garten. - „Zwiebelkuchen und Federweißer“ – das hat schon Tradition in der ZeitOase, auch wenn es den Bäckerinnen Marion und mir beim Zwiebelschneiden die Tränen in die Augen treibt.
- „Pflaumenkuchen mit Hefeteig“ – obwohl es für Hefeteig Geduld braucht, die ich eigentlich beim Backen nicht habe….
- “Apfeltaschen“ von Jeanine und mir im Akkord gebacken und von den Dank-Stifter:innen im Akkord aufgegessen…
Schön ist auch, dass wir nun noch mehr Zeit-Stifterinnen haben, die gerne backen, jede mit ihrer „Spezialität. Wie Angelikas „Zitronenkuchen“ oder Ankes neu erprobter „Bananensplit“. Beim Singen hört man die Männerstimmen schön heraus. Auch ihnen macht es Freude, die altbekannten Lieder erklingen zu lassen. Beim „Schönen Westerwald“ fehlte auch der Pfiff auf 2 Fingern nicht – so sind die Herren dabei. Auch unsere Zeit-Stifterinnen singen gerne, die altgedienten genau wie die neu hinzu gekommenen. Unsere Angelika macht aus jedem Lied mit entsprechenden Bewegungen etwas ganz besonderes und es kommt sogar vor, dass plötzlich jemand durch die Gänge tanzt. Genauso ist es schon vorgekommen, dass jemand vor Freude am Gewinnen eines Spiels laut jubelt oder - weil das ja so laut ist – stattdessen auf den Stuhl steigt…. Wie auch immer – es wird gelebt und gelacht in der ZeitOase. Ruhe kennt man hier nur, wenn die „gefräßige Stille“ herrscht. Ganz glücklich macht mich immer, wenn bei unserem Schlusslied „Möge die Straße“ sich ohne Verabredung einige Zeit-und Dank-Stifter:innen bei den Händen fassen und so etwas wie einen Kreis bilden. Einen Kreis der Zusammengehörigkeit.
Es ist nun schon der 5. Herbst, den ich gemeinsam mit den Zeit- und Dank-Stifterinnen erlebe. Einige Zeit- und Dank-Stifter:innen sind von Anfang an dabei, andere kamen im Laufe der Jahre hinzu. Was alle gemeinsam haben, ist die Freude an unserem fröhlichen und harmonischen Miteinander.
Wir mussten aber auch schon mehrmals Abschied nehmen, von uns ans Herz gewachsenen Dank-Stifter:innen. An jeden Einzelnen erinnern wir uns in Freundschaft. Auch das gehört zu unserem Zeit-Oasen-Leben. Und wir sind dankbar, dass wir ein Stück des Lebens gemeinsam gehen konnten. Unser Miteinander ist so bunt und vielfältig wie der Herbst. So voller Genuss des Jetzt, voller Erinnerung an das Gewesene und voller Vorfreude auf das Kommende. Ich bin glücklich als Koordinatorin ein Teil dieses Ganzen zu sein und auch wenn meine Tätigkeit einmal endet, werde ich dabei bleiben. Erst als Zeit-Stifterin und – wer weiß, vielleicht auch irgendwann als Dank-Stifterin. Egal als was – beschenkt wird jeder in dieser Form des Beisammenseins und Füreinander- Daseins. So möchte ich heute einmal Danke sagen. Danke allen Dank-Stifter:innen für ihr Vertrauen und ihre Dankbarkeit, die sie so vielfältig zum Ausdruck bringen. Schön, dass wir für euch da sein dürfen. Danke allen Zeit-Stifterinnen – danke für eure Hilfe, euer „Allzeit-bereit-sein“, euren Humor, eure Antennen und Gespür für spezielle Situationen, eure Freundschaft. Danke allen Förderern und Spendern – ohne eure Hilfe wäre manches nicht möglich. Danke allen Kolleginnen – für unser tolles Miteinander und das Aufgenommen werden.
Danke für die Ernte von all diesen Dingen, die mir ein ausgefülltes Leben bescheren. Stellen wir doch den Oktober auch unter diesem Aspekt unter das Motto: „ERNTEDANK“
Cornelia Walther, Koordinatorin
Von „Rheingelegt“ bis Eiswürfel-Massage
Zeit- und Dankstifter waren im August viel unterwegs – gemeinsam zum traditionellen Sommerfest der Gemeinde, die Zeitstifter zum Stiftungsfest in Magdeburg – aber zu unserem Nachmittag im Mu-seum drehte sich alles ums Wasser. Wir sangen „An der Saale hellem Strande“ und am „Brunnen vor dem Tore“, denn da treffen wir uns immer – und sprachen, wo und wie uns täglich Wasser begegnet und wie es uns in diesen Tagen fehlt. Die Diskussion kam auch auf das Thema, warum es vielen von uns so schwer fällt, ausreichend zu trinken und das einige von uns immer zu viel Wasser mit sich herumtragen müssen….
15 Jahre - eine lange Zeit!
So viele Menschen sind und waren bereit
zu teilen Zeit und zu empfangen Glück.
Werfen wir doch einen Blick zurück
auf die Jubiläumsfeier am 17. August;
auf einen Tag voller Freude und Lebenslust.
Nicht nur die Sonne strahlte - wie sollt es anders sein -
wer kann bei so einem Anlass denn traurig sein?
Schon am Vormittag, mit feierlich-besinnlichen Stunden
haben viele Menschen zusammengefunden.
Es war eine Freude, in strahlende Gesichter zu sehn;
Menschen, die fest zueinander stehn,
die nicht nur an ihr eignes Wohlergehen denken
sondern einander Mut, Zeit, Dank und Freundschaft schenken.
Am Nachmittag wurd‘ es sehr munter –
die Menschenschar dann noch viel bunter:
Jung und Alt , von nah und aus der Ferne
folgten der Einladung liebend gerne.
Man fand sich zusammen in fröhlicher Runde
bei schöner Musik zur Kaffeestunde.
Emsige Hände hatten gebacken viele Kuchen.
Man konnte leider nicht jeden versuchen.
Zeit-Stifter servierten mit einem Lächeln im Gesicht.
Missmutige Menschen fand man hier nicht.
Ein Zauberer sorgte für ungläubiges Staunen,
sorgte für Frohsinn, Lachen und Raunen.
Es folgten die Reden – damit man versteht,
worum es auf dieser Feier hier geht.
Das Stiftungslied erklang zum ersten Mal in so großer Runde
„Ich schenk dir Zeit“ in aller Munde.
Es wurde getanzt im Steh‘n und im Sitzen –
manch eine/r kam dabei ins Schwitzen.
Ein Korb voller Gaben kam aus dem Norden
und ist mit Humor übergeben worden.
Man konnte Perlen der Dankbarkeit in Ringe fassen,
Himmelspost an liebe Menschen loslassen,
aus vielen kleinen Bildern soll ein Großes entsteh’n,
zum Fotographen für Engelsgesichter geh‘n,
selbst Pfarrer Kneipp schickte einen Gruß
und wer wollte, bekam einen kalten Guss.
Als dann viele Wunschballons in den Himmel flogen,
hat manch einer vor Rührung sein Taschentuch gezogen.
Die Erwachsenen hatten alle Freud‘ – und nicht minder
amüsierten sich auch die vielen Kinder.
Da prostete einer dem anderen zu.
Fremde wurden zu „Du“ und „Du“.
Das leibliche Wohl kam gewiss nicht zu kurz;
so viele Salate und mehr als eine Wurst!
Da war ein Umarmen und Herzlichkeit.
Viel zu schnell verging die Zeit,
bis dann die ersten sagten „Auf Wiedersehn“:
Salzatal und Torgau mussten nach Hause gehen.
Es blieben noch Gäste – auch aus Cuxhaven -
die wollten die Nacht in Magdeburg schlafen.
Es folgte am Abend noch die Serenade –
dass nicht alle dabei sein konnten – wirklich schade.
Waren auch zu Anfang „nur“ 3 Musikanten da;
das Orchester vermehrte sich ganz wunderbar.
Und wieder war dort ein Staunen und Singen.
Die Herzen konnten vor Freude nur springen.
Ein „Geschenk des Himmels“ waren diese fröhlichen Stunden.
Wie schön dass wir alle zueinander gefunden!
Allen die dazu beigetragen,
möchte ich von Herzen Danke sagen!
Cornelia Walther, Koordinatorin ZeitOase Cuxhaven
"Moin"
August 2018. Ein herzliches „Moin“ aus der ZeitOase Cuxhaven.
War das ein Sommer ….
An einigen Begegnungstagen konnten leider nicht alle Dank-Stifter:innen teilnehmen. Schade, denn diese gemeinsamen Stunden sind so wichtig fürs Gemüt. Trotzdem war es für viele besser so, denn die Hitze war für unsere älteren Menschen nicht so leicht zu verkraften. So fiel auch ein geplanter Ausflug hitzebedingt aus.
Diejenigen, die trotzdem kamen, hatten einen schönen ZeitOasen-Sommer: mit viel Wasser und Luftzirkulation war es auszuhalten in unseren Räumen. Auch die Terrasse lud zum Sitzen unter Sonnenschirmen ein und wurde häufig genutzt. Und es wurden in den vergangenen Wochen viele Geburtstage gefeiert – mit Gedicht, Blümchen, Wünschelicht und einem Ständchen. Dieses Ritual wird von den Geburtstagskindern stets genossen – manchmal fließen aber auch Tränen der Rührung. Wir bekamen Besuch aus Magdeburg und Torgau und luden zum gemeinsamen Mittagessen ein. Für mehrere Zeit-Stifter:innen war es ein wunderschönes Erlebnis am Stiftungsjubiläum in Magdeburg teilzunehmen, sich mit anderen Zeit- und Dank-Stifter:innen auszutauschen und gemeinsam zu feiern. Nun ist die Hitzewelle vorbei und man merkt gleich; die Plätze in der ZeitOase sind wieder alle besetzt. Man hatte sich viel zu erzählen und freut sich schon auf die nächste Tagesfahrt.
Im Oktober soll ein Ausflug durchs Wurster Land stattfinden, mit einem Fischessen hinterm Deich und dem Besuch eines Betreuten Wohnens in Bremerhaven.
Oktober? Gar nicht mehr so lange hin – die Zeit vergeht wie im Flug wenn man nicht allein zuhause sitzt.
Lese- und Erzählcafé in unserer ZeitOase
In den Sommermonaten finden in unserer ZeitOase traditionell Lese- und Erzählcafés statt. Egal ob Zeit- oder Dankstifter:innen – jede:r bringt Bilder, Geschichten, Gedichte, Erinnerungen oder aktuelle Zeitungsartikel mit. Alle hören gemeinsam zu, diskutieren und tauschen sich aus. Zu diesen Nachmit-tagen erfahren wir Zeitstifter:innen manch neue Episode aus den Biografien unserer Dankstif-ter:innen, die sich in das vielfältige Bild unserer Dorfgeschichte einfügen.