Beim Betrachten der Blumenwiese vor der ZeitOase in den ersten Novembertagen fiel mir ein, dass wir im Frühjahr gemeinsam Samen verstreut haben. Wir taten es nicht allein um der Blütenpracht wegen. Wir streuten symbolhaft eine Saat aus in unseren ganz persönlichen Anliegen und mit dem Wunsch, unsere unmittelbare Umwelt schöner und bunter zu machen.
In der Woche vor dem ersten Advent, am 23. November nahmen wir nach üblichem Brauch grüne Zweige in die Hände, um sie in ein Adventsgesteck zu binden – wieder bestückt mit Hoffnungsgedanken und außerdem mit Friedenssternen, die hell leuchten sollen. M.Diehl
Hier können Sie einen kleinen Einblick in die Arbeit unserer ZeitOase® Magdeburg gewinnen.
Novembergedanken
Goldrandmonat
Dem Oktober sagt man nach, dass er goldene Tage besitze.
Stimmt genau! Als Beweis habe ich einige Impressionen eines besonderen Stiftungsmonates:
Vormittagssonne strahlte am 7. Oktober in die Kreuzkapelle während des Erntedankgottesdienstes.
Nachmittagssonne erwärmte die ZeitOase am 12. Oktober während des Anzapfens eines Bierfässchens. Es herrschte noch Biergartenwetter.
Wir tauschten uns beim Stiftungsnachmittag am 24. Oktober darüber aus, wann wir persönlich Tage mit einem Goldrand versehen können.
Lassen Sie sich dazu einladen, auch darüber nachzudenken, was Ihren Alltag in den letzten Wochen froher und heller gemacht hat. Ob Sie manchen Goldstrahl erst rückblickend entdecken? M. Diehl
Fest des Lebens
Das war ein großes Fest der Lebensfreude und der Zusammengehörigkeit am Abend des 24. September 2002, welches elf Personen unserer Stiftungsgruppe mit rund 1000 anderen Zuschauer:innen auf der Seebühne des Magdeburger Elbauenparks feierten. Eingeladen hatte die Caritas aus Anlass ihres 125. Geburtstages zu einem Musiktheaterstück unter dem Motto: „Behindert – eine Geschichte vom Suchen und Finden“. In 90 sehr lebendigen Minuten zogen uns in die Frauen und Männer aus verschiedenen Einrichtungen der Caritas ganz in ihren Bann mit Melodien, Texten und Rhythmen. Sie drückten aus, wie gut geht es uns, wenn wir auf einander achten, wenn wir uns helfen und das Leben mit all seinen Herausforderungen miteinander teilen!
„Du Ihr – Ich Wir – Leben hier“. Voller Begeisterung haben wir mitgesungen und die Gesten mitgemacht, die wir längst verinnerlicht haben. Danke allen, die zum Gelingen dieses Abends beigetragen haben. M. Diehl
Freie Fahrt im August 2022
Viele Menschen waren im vergangenen Sommer drei Monate lang zu einem besonderen Fahrpreis mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Deutschland unterwegs.
Das sogenannte 9-Euro-Ticket nutzten sie, um an Orte zu gelangen, die sie längst einmal sehen wollten oder um Menschen zu besuchen, die weiter entfernt wohnen.
Unsere ZeitOasen-Nachmittage könnten ohne das Engagement ehrenamtlicher Helfer:innen nicht stattfinden. Sie spenden ihre Zeit. Einige von ihnen legen einen weiten Weg durch die Stadt zurück, um zu uns in die Harsdorfer Straße zu kommen.
Die Zeit-Stifterinnen Barbara Litzelmann, Mouluda Ismail und Bärbel Helm haben sich sehr gefreut, als ich ihnen am Beginn des Monats August 2022 jeweils ein solch begehrtes Ticket überreichen durfte. Die Magdeburger Verkehrsbetriebe verschenkten die Fahrscheine und setzten damit ein sehr schönes Zeichen der Anerkennung ehrenamtlicher Arbeit.
Im Namen der Empfängerinnen und darüber hinaus im Namen der gesamten Stiftungsgruppe bedanke ich mich herzlich bei den Verkehrsbetrieben unserer Stadt. Die Freude über dieses Geschenk war sichtbar und spürbar. M.Diehl
Der Zauber eines besonderen Tages
In den ersten Junitagen des Jahres wagte ich, die Einladungen zum Sommerfest 2022 abzuschicken. Wird es wirklich so sein, dass wir nach zwei Jahren wieder gemeinsam feiern können?
Diese Frage bewegte mich in den folgenden Wochen. Alles war gut geplant und die Vorbereitung machte richtig Spaß.
Als die Zelte und die Tische am Tag vor dem Fest im Garten aufgebaut waren, spürte ich den ersehnten Zauber in der Luft …..
Nach warmen Sommertagen sollte natürlich auch unser Fest bei blauem Himmel und mit strahlender Sonne stattfinden.
Am frühen Morgen des 1. Juli braute sich aber ein Unwetter über der Stadt zusammen. Es blitzte und donnerte. Dann kam der Regen. Und dieser tat zwar der Natur richtig gut, doch mir und allen Vorbereitenden bereitete er Bauchschmerzen. Bei kühlen 15 Grad, Wind und Regen kann doch niemand fröhlich ein Sommerfest feiern.
Soll ich es doch noch kurzfristig absagen?
Das hatte ich noch nicht ganz zu Ende gedacht, da hörte schlagartig der Regen auf. Flinke und umsichtige Helfer:innen deckten in Windeseile die Tische, verteilten die Blumen. Kuchen wurde aufgeschnitten, der Kaffee gekocht. Als die ersten Gäste dann gegen halb drei kamen, wehte längst der „alte Zauber“ wieder um die ZeitOase herum. Es erschien mir wie ein Wunder: mehr als einhundert Gäste strömten an diesem Nachmittag herbei, wie von magischen Kräften angezogen. Sicher hatte Zauberer WOBO im wahrsten Sinne des Wortes seine Finger im Spiel. Ihm gelang es, uns allen ein Lachen und Staunen ins Gesicht und in die Seelen zu zaubern. Das verstand ebenso meisterhaft Sophie Thermann mit ihrer Malkunst – sie brachte Gesichter zum Erblühen. Auch die Handpuppen, die ihr Mann Jens als kleine Gäste umherwandern ließ, entzückte manches jüngere und ältere Herz. Blumenkränze zierten manches Haar und waren in gewisser Weise eine Krönung für die Träger:in. Unter Regina Loreks Anleitung entstand dieser wundervolle sommerliche Schmuck.
Fleißige ehrenamtliche Bäckerinnen und Köchinnen versorgten uns mit köstlichen Kuchen und herzhaften Speisen. Fast schon traditionell bedienten uns Thomas Mund und seine Mitarbeiterin Sandra Theberath mit gegrillten Würstchen - und Käsespezialitäten.
Zu einem Fest gehört natürlich auch Musik. Als fröhliche Lieder auf den Gitarren von Peter Benkewitz und Gregor Arndt erkalngen, summten fast alle die Melodien oder sangen tüchtig mit. Ein besonderes Erlebnis hatten wir, als Frau Rosemarie Reek mit 93 Jahren bekannte und beliebte Schlager mit sehr viel Herzblut auf dem Klavier spielte und von Norbert Diehl auf der Geige dabei begleitet wurde. Ihre Fröhlichkeit dabei war ansteckend. Erinnerungsfotos von Thomas Ertmer sind für die wundervolle und heitere Atmosphäre der beste Beweis.
Bleibt mir, mich an dieser Stelle auf das Herzlichste für alle Beiträge, für das Kommen und Mitfeiern und für alle Hilfe zu bedanken. Wir blicken auf ein besonders Fest in einer besonderen Zeit zurück. Und wirklich: Es war zauberschön. M. Diehl
Der Himmel muss geerdet sein
Es mutet an wie ein Traum: Himmelfahrtstag 2022
Eine ZeitOasen-Karawane von vier PKW mit 18 Personen bewegt sich am Feiertagmorgen von Magdeburg ins 80 Kilometer entfernte Kirchmöser. Die Autos durchstreifen mit ihren Insassen eine blühende Frühlingslandschaft. Nach einstündiger Fahrt steigen alle fröhlich an der Familienferienstätte St. Ursula auf dem grünen Hügel aus.
Das Ehepaar Kriesel empfängt die Gäste herzlich. Sie reichen nicht nur einen Begrüßungskaffee, sondern servieren ihn, wie erhofft und bestellt, bei strahlendem Sonnenschein. Mit Pfarrer Peter Bogdan feiert die kleine Festtagsgemeinde einen Gottesdienst in der Heilig Geist Kirche.
Eine liebevoll gedeckte Mittagstafel lädt anschließend zum Gaumenschmaus ein. Ein Vier-Gänge-Menü bringt alle hungrigen und durstigen Großstädter zum Entzücken.
Anschließend lassen sich alle Pilger:innen bei einem Spaziergang am See von dem besonderen Flair am Wasser verzaubern. Nach dem traditionellen Fototermin auf der Wiese am Haus versammelt sich die Gruppe noch einmal im besonderen Ambiente des Glassaales, um frischgebackenen Kuchen und eine Tasse Kaffee zu genießen.
Nur geträumt?
Keineswegs! Wir haben es am 26. Mai 2022 zum 7. Mal genauso erlebt. Seit 2014 ist dieser Ort für uns am Himmelfahrtstag eine ZeitOase im wahrsten Sinne des Wortes.
Familie Kriesel hat uns in all den Jahren eingeladen, erwartet, versorgt, verwöhnt.
Pfarrer Bogdan sprach in seiner Predigt an diesem Vormittag vom Himmel, der geerdet sein muss. Genau dieses haben wir hier immer wieder erlebt: ein Stück Himmel mitten auf dieser Erde.
Besser können wir unseren Dank für Christel und Markus Kriesel und für die Mitarbeitenden in der Familienferienstätte kaum ausdrücken. In unseren Blumenstrauß haben wir außerdem alle guten Wünsche für die kommende Zeit hineingebunden.
M. Diehl