Samstag 6. März 2021, 9:20 Uhr:
Als ich im Innenhof des Bischof-Weskamm-Hauses 1 ankomme, stehen schon Angehörige von Heimbewohner:innen davor. Sie warten darauf, dass ein Fenster von innen für sie geöffnet wird, damit sie sich dem Corona Schnelltest unterziehen und bei der Negativ-Bestätigung als Besucher:innen ins Haus gehen dürfen.
Nach meinem eigenen Test mit dem Ergebnis „negativ“ schlüpfe ich in die vorgeschriebene Schutzkleidung, stelle Röhrchen und Wattestäbchen griffbereit und öffne das besagte Fenster. „Guten Morgen. Bitte sagen Sie mir Ihren Namen und auch den Vornamen.“ Nach dem Eintrag in die entsprechende Liste nehme ich eins der langen Wattestäbchen und wechsele ein paar Worte mit dem Menschen, der mir ein wenig ängstlich oder unsicher gegenübersteht. Das Abstreichen im tiefen Innenraum der Nase dauert nur ein paar Sekunden. Aber jede und jeder ist froh, wenn diese vorbei sind. Eine Viertelstunde vergeht, ehe das Ergebnis feststeht. Und diese Worte hören alle so gern: „Sie sind negativ. Eine schöne Besuchszeit wünsche ich Ihnen.“
Für viele Familien war die Adventszeit 2020 eine harte Durststrecke. Im Pflegeheim herrschte coronabedingt ein Besuchsverbot.
Die Tür zu ihren lieben Verwandten und Bekannten ist seit Ende Dezember wieder offen.
Ein Schnelltest für jede Besucherin und für jeden Besucher empfanden sicher alle als ein Weihnachtsgeschenk. Und immer wieder bedankten sich Angehörige in den vergangenen zehn Wochen, dass ihnen dieses Geschenk weiterhin an fünf Tagen in der Woche gemacht wird.
Gerne ließ ich mich als gelernte Krankenschwester im Durchführen der Tests unterweisen. So konnte ich das Pflegepersonal des Bischof-Weskamm-Hauses mit einigen Diensten unterstützen.
Jemandem zu sagen, dass der Test negativ ist, löst in dem Augenblick viel positive Energie aus. Auf jeden Fall war die pure Erleichterung jeweils unüberhörbar und die Wiedersehensfreude in den Zimmern konnte ich mir stets gut vorstellen. Mir bleibt der Dank für das Erlebnis, neue Menschen kennenzulernen und an ihren Freuden und Sorgen teilzuhaben. M. Diehl